Plaque und seine Folgen bei schlechter Mundhygiene
Plaque ist ein bakterieller und oft schlecht sichtbarer Zahnbelag, welcher auf den Zähnen haftet. Er ist in zweifacher Hinsicht gefährlich, da er Karies und andere Erkrankungen wie beispielsweise Zahnfleischentzündungen hervorrufen kann. Karies gehört hierbei wohl zu den häufigsten Folgen einer schlechten Mundhygiene. Werden die Erkrankungen nicht behandelt, drohen im schlimmsten Fall chronische Entzündungen an Wurzelspitzen oder in Zahnfleischtaschen. Scheuen Sie daher nicht den regelmäßigen Gang zum Zahnarzt Ihres Vertrauens. Dies verhindert unerwünschte Überraschungen, welche möglicherweise noch mit Kosten verbunden sind. Ein Beispiel wären Zahnfüllungen, um eine weitere Ausbreitung von weit fortgeschrittener Karies zu verhindern.
Techniken und Hilfsmittel
Durch regelmäßiges Zähneputzen und eine ordentliche Putztechnik können Sie bereits eine Menge für Ihre Mundhygiene und damit auch für Ihr gesundheitliches Wohlbefinden tun. Ergänzend können Sie durch weitere Hilfsmittel wie beispielsweise Zahnseide, Mundwasser und die richtige Wahl der Zahnbürste Ihre Mundhygiene optimieren. Daher möchten wir Ihnen 12 Tipps mit auf den Weg geben, damit Sie jeden Tag mit einem strahlenden Lächeln beginnen.
12 Tipps für eine gesunde und optimale Mundhygiene
- Mindestens 2x täglich Zähne putzen. Ideal wäre es sich die Zähne drei Mal täglich nach jedem Essen zu putzen, mindestens aber morgens und vor allem abends. Am Abend hätten die Bakterien sonst die ganze Nacht Zeit sich zu vermehren. Sofern Sie säurehaltige Nahrungsmittel zu sich aufgenommen haben, ist es ratsam 30 Minuten mit dem Zähneputzen zu warten, damit sich der Zahnschmelz durch die im Speichel enthaltenen Mineralien wieder verhärten kann. Andernfalls laufen Sie aufgrund der Säure Gefahr, dass der Zahnschmelz beim Putzen angegriffen wird.
- Putztechnik mit System. Um mit der Bürste möglichst viele Essensreste und Plaque zu entfernen, sollte nicht ausschließlich mit kreisenden und horizontal schrubbenden Bewegungen gearbeitet werden. Gewöhnen Sie sich besser an rüttelnde und senkrechte Bewegungen. Versuchen Sie zudem keine Stellen auszulassen, vor allem die hinteren Backenzähne. Legen Sie sich ein System an. Putzen Sie zuerst Ihre Kaufläche, dann die Außenfläche und anschließen Innenfläche, auf jeder Seite oben und unten. Die folgende Grafik veranschaulicht den Putzvorgang.
- Richtiger Druck der Zahnbürste auf die Zähne. Schrubben Sie nicht zu kräftig, denn dadurch werden die Zähne auf lange Sicht empfindlicher und es kann zum Zahnfleischrückgang führen. Zahnbelag ist nicht hart, sondern weich. Ein zu starkes Putzen erübrigt sich daher.
- Ideale Putzdauer. Sofern Sie eine Handzahnbürste benutzen, sollten Sie mindestens 3 Minuten für die Reinigung Ihre Zähne entbehren. Bei einer elektrischen Zahnbürste reichen auch 2 Minuten. Bei Bedarf wäre es eine Überlegung wert, sich eine Zahnputzuhr anzuschaffen, um die Dauer im Blick zu behalten.
- Richtige Zahnbürste. Die Zahnbürste sollte weder zu weich noch zu hart sein. Eine mittelweiche Variante bietet sich an, damit die Zähne geputzt, das Zahnfleisch aber nicht zu sehr verletzt wird. Der Bürstenkopf sollte kurz und leicht angewinkelt sein, um auch schwer zugängliche Stellen zu erreichen. Beim Bürstengriff empfiehlt sich nach eigenem Empfinden eine gute Handhabung. Ein stabiler und dicker Griff erleichtert hierbei kontrollierte Bewegungenbeim Putzvorgang. Studien und Zahnärzten zufolge sollte die Zahnbürste spätestens nach 3 Monaten gewechseltwerden, da sie bei täglichem Gebrauch ihre Fähigkeit verliert Plaque effektiv zu entfernen.
- Fluoridhaltige Zahnpasta für den Zahnschmelz. Verwenden Sie fluoridhaltige Zahnpasta. So gut wie alle Zahnpasten sind heutzutage aus medizinischer Sicht nicht gefährlich, da der Fluoridgehalt nur in geringen Mengenenthalten ist. Das Fluorid schützt und festigt den Zahnschmelz vor Säureangriffen und Karies. Sofern Sie eine Zahnpasta ohne Fluorid benutzten, kann nach Absprache mit dem Zahnarzt Ihres Vertrauens eine ergänzende Zahnpasta mit einer hohen Konzentration an Fluorid 1 x wöchentlich genutzt werden. Stärken und erhalten Sie Ihren Zahnschmelz gegen Empfindlichkeit Ihrer Zähne.
- Zahnseide für Zahnzwischenräume. Die Zahnseide eignet sich hervorragend zur Reinigung der Zahnzwischenräume. Das sind Bereiche zwischen zwei nebeneinander stehenden Zähnen. Mit der normalen Zahnbürste sind die Zwischenzahnräume nicht gut zu erreichen. Bei Vernachlässigung ist meistens Zwischenraumkaries, Zahnstein oder Parodontitis die Folge. Benutzten Sie am besten täglich vor dem Zähneputzen und auch nach jedem Essen ergänzend Zahnseide, um den Plaque vollständig zu entfernen. Vor dem Zähneputzen angewandt, wird es den in der Zahnpasta enthaltenen Wirkstoffen ermöglicht ihre volle Wirkung auch in den Zahnzwischenräumen zu entfalten.
- Mundspüllösung zur Desinfektion. Ergänzend zur täglichen Zahnpflege können fluoridhaltige Lösungen zur Kariesprophylaxe genutzt werden. Die Mundspüllösung wirkt desinfizierend und schützt vor Entzündungen, indem sie Plaque verringert. Daneben sorgt sie noch für frischen Atem. Wenden Sie die Mundspüllösung einmal täglich nach dem Zähneputzen an. Ausspucken, aber nicht noch mal mit Wasser nachspülen. Achten Sie beim Kauf auf Produkte mit Chlorhexidin, Zinn-Chlorid oder Amin- und Zinnfluoridlösung. Die Mundspüllösung dient jedoch nicht als Ersatz für Zahnbürste und Zahnseide.
- Zungenpflege mit Zungenreinigern. Auf der Zunge tummeln sich unzählige Bakterien, vor allem im letzten Drittel. Sie sorgen für schlechten Atem und sind mit hauptverantwortlich für schlechten Mundgeruch. Um dem entgegen zu wirken, empfiehlt sich die tägliche Benutzung von sogenannten Zungenschabern. Sie werden bei ausgestreckter Zunge möglichst weit hinten angesetzt und mit sanftem Druck nach vorne geführt. Nach jedem Reinigungsvorgang ist der Zungenschaber unter fließendem Wasser abzuspülen. Empfohlen werden drei bis vier Reinigungsvorgänge, anschließend kann eine Mundspüllösung verwendet oder mit klarem Wasser ausgespült werden. Der Zungenreiniger ist bei regelmäßiger Anwendung nach sechs bis acht Wochen auszutauschen.
- Kaugummis für Zwischendurch. Vor allem im beruflichen Alltag bieten sich die zuckerfreien kleinen Helfer als zusätzliche Schutzmaßnahme gegen Karies, am besten direkt nach der Mahlzeit kauen. Durch das Kauen wird der Speichelfluss angeregt, welcher für die mechanische Reinigungswirkung verantwortlich ist. Es setzten sich somit weniger Bakterien an den Zähnen ab und es bleibt beim verringerten Zahnbelag. Zudem werden die Säurenneutralisiert und eine Remineralisation der Zahnoberfläche erreicht.
- Gesunde Ernährung. Achten Sie auf einen ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung. Auch für Ihren Zahnapparat ist es unumgänglich, dass Ihr Körper alle notwendigen Vitamine und Mineralstoffe erhält. Nur so kann er sich effektiver und dazu noch auf natürlichem Weg vor Krankheiten schützen. Verzichten oder genießen Sie am besten nur in geringen Maßen Süßigkeiten, Softdrinks, gärfreudige Kohlenhydrate wie Zucker oder Honig und säurehaltige Lebensmittel wie Zitrusfrüchte. Ballaststoffereichem Obst und Gemüse, Milchprodukten, Wasser und Tee sind hingegen keine Grenzen gesetzt.
- Regelmäßiger Zahnarztbesuch und professionelle Reinigung. Gehen Sie regelmäßig, mindestens zwei Mal im Jahr zu Kontrolluntersuchungen bei Ihrem Zahnarzt. Denn trotz aller Maßnahmen zur Aufrechterhaltung eines gesunden Zahnapparates kann es zu Zahn- und Zahnfleischschäden kommen. Der zweite Blick eines Experten schadet daher nie. Nutzen Sie eine professionelle Zahnreinigung als wirksame Vorbeugungsmaßnahme. Dabei werden Zahnbeläge mit speziellen Instrumenten entfernt, anschließend poliert und gegebenenfalls fluoridiert. Eine professionelle Zahnreinigung ist mit Kosten verbunden, aber eine gute Investition in eine gesunde Mundhygiene.
Bild: ©puhhha – stock.adobe.com