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Zahnarztangst – woher sie kommt und wie man sie überwindet

Zahnarztangst ist ein weit verbreitetes Phänomen und zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten. Sie tritt schon bei Kindern auf und ist besonders im Erwachsenenalter ein großes Problem. Schlechte Zähne, Erkrankungen im Mundraum, unangenehmer Mundgeruch bis hin zu Zahnverlust sind die Folge. Zahnarztangst führt nicht selten dazu, dass sich schämen, wenn sie den Mund aufmachen und somit teilweise komplett isolieren.

Zahnärzte bei der Behandlung.
Fotolia ©photowahn

Welche Ursachen hat Zahnarztangst?

Grundsätzlich empfinden es viele Menschen als eine Situation des Ausgeliefertseins, wenn sie ihren Mund, einen intimen Raum, öffnen, und einem Fremden offenbaren. Diese Hilflosigkeit löst bei einigen Menschen eine tiefe Angst aus, die sie das ganze Leben lang begleitet.

Dentalphobie, der Fachbegriff für Zahnarztangst, hat diverse Ursachen. Meist jedoch liegen diesem Krankheitsbild traumatische Erfahrungen in der Kindheit zugrunde. Die müssen nicht unbedingt beim Zahnarzt direkt stattgefunden haben, sondern können auch durch Fehlprägung im Elternhaus entstanden sein.

Für Patienten aller Altersgruppen stellt es eine große Hürde dar, Hilfsangebote wahrzunehmen. Ein Hauptgrund dafür ist Scham, aber auch mangelnde Aufklärung sowie wenig Unterstützungsmöglichkeiten. Schnell finden sie sich in einem Teufelskreis wieder: Die Angst bleibt über Jahre bestehen und die Mundhygiene wird immer unzureichender, was die Angst wiederum steigert. Das führt auch dazu, dass sich viele Betroffene erst spät dazu durchringen, bei Beschwerden eine Zahnarztpraxis aufsuchen.

Was kann man gegen Zahnarztangst tun?

Studien belegen, dass immerhin 19 % aller Menschen Angst vorm routinemäßigen Zahnarztbesuch haben und sich ganze 35 % extrem vor einer Wurzelbehandlung fürchten. Das bedeutet, dass der Weg zum Zahnarzt für viele sehr beschwerlich ist. Um wieder eine gesunde Beziehung zum Zahnarzt zu finden, sollte sich der Angstpatient mit kleinen Fortschritten herantasten.

Zunächst hilft es, sich seinem Problem zu stellen, indem man es verbalisiert. Betroffene können mit Freunden über ihre Dentalphobie reden, sich aber auch mit anderen Angstpatienten austauschen. Diese findet man ganz anonym im Internet – so kann man sich in Foren und auf Plattformen über seine Gefühle austauschen ohne dass man sein Gesicht zeigen muss. Man sollte hier allerdings aufpassen, sich nicht mit weiteren Horrorgeschichten verunsichern zu lassen. Trost, Tipps und aufmunternde Beispiele allerdings können viel bewirken. Besonders Entspannungsübungen helfen nachhaltig.

Wie ist der Weg vom Angstpatienten zum Zahnarzt?

Schon beim Anruf zur Terminvereinbarung ist es wichtig, die Arzthelferin über die Dentalphobie zu informieren. Diese achtet dann darauf, dass der Angstpatient kurzfristig einen Termin bekommt und im Wartezimmer nicht warten muss. Der Zahnarzt erfährt dadurch ebenso frühzeitig von den besonderen Bedürfnissen des Patienten und kann besonders einfühlsam auf ihn eingehen.