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Die Zungenreinigung – Eine unkomplizierte Angelegenheit

Dass wir jeden Tag zweimal die Zähne putzen, ist eine Selbstverständlichkeit. Doch wie sieht es mit der Reinigung der Zunge aus? Warum ist die Zunge nicht Bestandteil der täglichen Mundhygiene?

Frau, die ihre Zunge reinigt.
Fotolia ©Andrey Popov

Eine verschmutzte Zunge?

Was vermuten sie – an welchem Ort im Mund befinden sich die meisten Bakterien? Richtig, auf der Zunge. 60 – 80% aller Mikroorganismen finden sich auf ihr. Karies, Parodontitis und Mundgeruch können dadurch entstehen. Aufgrund der rauen Struktur der Zunge bleiben Nahrungsreste oder abgestorbene Zellen der Mundschleimhaut leicht auf der Zunge haften – sehr zum Nachteil der Hygiene – denn für Bakterien stellen diese einen hervorragenden Nährboden dar.

Fernöstliche Zungenweisheit

Die Zungenreinigung ist ein wissenschaftlich bisher nicht hinreichend untersuchtes Thema. Das ist auch einer der Gründe, warum die Zungenreinigung in unserem Kulturkreis nicht Bestandteil der täglichen Mundpflege ist. In China und Indien aber ist die Reinigung der Zunge bis heute ein wesentliches Element der Mundhygiene. Dort gilt die Zunge als Entgiftungsorgan. Eine rosa Zunge zeugt dabei von hervorragender Gesundheit – und hinter einer Zunge mit dickem weißem Belag steht dieser Ansicht zufolge eine Krankheit.

Die Reinigung der Zunge – die einfachste Sache der Welt!

Grund genug, seine Zunge einmal gründlich zu betrachten und sie gegebenenfalls zu reinigen. Gesundheitsschädlich ist dies – darin stimmen alle Wissenschaftler und Ärzte überein – definitiv nicht. Und unkompliziert ist es obendrein. Man braucht dafür nicht mehr, als einen Löffel. Mit ihm wird die Zunge mehrmals abgeschabt und der Löffel unter fließendem Wasser abgespült. Fertig. Zu Beginn ist es ein etwas ungewohntes Gefühl, doch nach einigen Anwendungen setzt ein Gewöhnungseffekt ein.

Es geht aber auch anders – klassische und moderne Werkzeuge

Natürlich gibt es auch spezielle Werkzeuge, die man für ein paar Euro in Drogerien oder Bio-Märkten erwerben kann. In Indien werden traditionell Edelstahl-Reiniger benutzt. Sie sind so geschaffen, dass man problemlos auch den hinteren Teil der Zunge erreichen kann auf dem sich grundsätzlich die meisten Bakterien finden. In unseren Drogerien gibt es aber auch moderne Anfertigungen aus Plastik. Zu empfehlen sind allerdings die Edelstahl-Varianten, da sie nicht porös werden und Schmutz und Bakterien prinzipiell keinen Nährboden bieten.

Neben dem Vorbeugen von Karies, Zahnfleischentzündungen und Mundgeruch gibt es aber auch noch einen weiteren Grund für eine Zungenreinigung: Die Geschmacksknospen werden sensibilisiert. Und diesen Unterschied kann man schmecken.

Zeige mir deine Zunge und ich sage dir, wie gesund Du bist

Auch, wer an einer Erkältung oder Fieber leidet, tut gut daran, seine Zunge zu reinigen. Betrachtet man seine Zunge in solchen Fällen im Spiegel, wird man in der Regel feststellen, dass die Zunge mit einer dicken weißen Schicht überzogen ist. Durch die Reinigung der Zunge während einer solchen Krankheit unterstützt man die Entgiftung des Körpers und die Krankheit kann schneller abklingen.

Öl-Kur

Für eine zusätzliche, gründliche Reinigung der Mundhöhle kann man mit einem Schluck Sesamöl die Zähne ca. 10 min umspülen. Auf diese Weise werden die Schleimhäute im Mund gepflegt und Giftstoffe mit unangenehmen Folgen gebunden – Mundgeruch lässt spürbar nach. Nach dem Spülen muss das Öl ausgespuckt und der Mund mit warmem Wasser gespült werden. Eine solche Kur kann ein bis zwei Wochen andauern.