Alkohol enthält Säuren und Zucker. Allein dieser Umstand bewirkt, dass der Zahnschmelz geschädigt wird und Karies Tür und Tor geöffnet werden. Karies kann unbehandelt zu Zahnverlust führen. Der Zuckergehalt ist in manchen Alkoholsorten besonders hoch, zum Beispiel in Likör. Säureschäden am Zahnschmelz können darüber hinaus durch alkoholbedingtes Erbrechen oder durch häufiges Sodbrennen infolge des Alkoholkonsums entstehen. Entzündungen der Mundschleimhaut werden dadurch ebenfalls begünstigt. Daraus kann sich eine Parodontitis entwickeln. Im schlimmsten Fall führen die dauerhaften Reizungen der Schleimhäute zur Entstehung von Krebs im Mundraum. Übermäßiger und regelmäßiger Alkoholkonsum wird daneben mit weiteren Krebserkrankungen in Verbindung gebracht.
Vor einigen Jahren fanden Wissenschaftler heraus, dass sich durch regelmäßigen Genuss von alkoholhaltigen Getränken die sogenannte Mundflora, auch als Mikrobiom bezeichnet, verändert. Dabei handelt es sich um hunderte verschiedener Bakterienstämme, die unseren Mundraum bewohnen und dort normalerweise unsere Zahngesundheit positiv beeinflussen. Bei Alkoholkonsum werden die Milchsäurebakterien dezimiert, dafür vermehren sich andere Bakterienarten, die sonst von ihnen in Schach gehalten werden würden. Diese anderen Bakterien haben nun freie Bahn, um Plaques zu bilden und Entzündungen im Mundraum auszulösen. Manche können außerdem Alkohol in krebsauslösendes Acetaldehyd umwandeln. Ist das Mikrobiom derart verändert, kann es perspektivisch auch das Herz und die Gefäße schädigen.
Ist der regelmäßige Konsum in eine Alkoholabhängigkeit gemündet, drohen weitere Schäden. Da das Leben eines Abhängigen krankheitsbedingt um die Sucht kreist, werden andere Bereiche des Lebens vernachlässigt. Dies trifft oftmals auch auf die Mundhygiene zu. Eine mangelhafte Mundpflege und das Auslassen notwendiger Zahnarztbesuche sorgen über kurz oder lang für Parodontitis und Zahnverlust. Viele alkoholkranke Menschen sind zusätzlich von Nikotin abhängig. Zigarettenrauchen schädigt den Mundraum zusätzlich, sodass sich die Gefahren noch einmal potenzieren.