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Säure und Zähne: keine Angst vor frischem Obst

Obst und Gemüse zählen landläufig zu gesunder Ernährung. Andererseits greifen Zucker und Fruchtsäuren den Zahnschmelz an. Die Säuren lösen Mineralien aus dem Zahnschmelz, was ihn aufweicht und die Zähne empfindlicher macht. Auf Dauer kann dieser Zahnschmelzabbau zu Zahnerosion und Karies führen.
Je geringer der pH-Wert der Nahrung, desto saurer ist sie. Während der Speichel im Mund einen neutralen pH-Wert von 6 bis 7 besitzt, liegen Cola oder Orangensaft zwischen 3 und 4, Apfelsaft bei 3 und Zitronensaft bei 2.

Verschiedenes Obst wie Orangen und Limetten.
Fotolia ©almaje

Weniger Zucker und Säure für gesunden Zahnschmelz

Natürlich könne sie aus zahnmedizinischer Sicht gerne auf Cola oder Fruchtsäuren konzentrierter Säfte verzichten, – müssen Sie aber nicht. Schließlich enthalten Obst und Gemüse auch wertvolle Vitamine und Spurenelemente für eine ausgewogene Ernährung. Oft hilft bereits die Verdünnung saurer Getränke mit Wasser als Schorle.

Säuren neutralisieren durch Zahnhygiene

Nach dem Essen ist das Ausspülen des Mundes mit klarem Wasser sinnvoll. Zuckerfreie Zahnpflegekaugummis regen den Speichelfluss an und neutralisieren so die Säuren. Da Speichel wichtige Mineralien enthält, trägt eine Anregung des Speichelflusses zur Remineralisierung des Zahnschmelzes bei. Und natürlich sollten Sie nach jedem Essen Ihre Zähne putzen, zumindest nach besonders süßen und sauren Getränken oder Mahlzeiten. Denn die Stoffwechselprodukte der Kariesbakterien bilden eine Plaqueschicht, die den Zähnen anhaftet. Diese wird durch Kaugummi oder Zahnbürste entfernt, wobei das Fluorid der Zahnpasta zudem den Zahnschmelz stärkt.

Zahnschmelz stärken durch Milchprodukte

Eine schützende Funktion für den Zahnschmelz haben auch Milchprodukte. Mit einem pH-Wert von über 6 neutralisieren Joghurt und Milch nicht nur Säuren, ihre Kalzium- und Phosphat-Ionen schützen auch den Zahnschmelz. Auch einige Käsesorten regen den Speichelfluss an und hemmen schädliche Bakterien in ihrem Wachstum. Gegen Kariesbakterien ist zudem schwarzer ungesüßter Tee wirksam. Die Fluoridmengen in Lebensmitteln wie Fisch oder Salz sind allerdings meist zu gering für einen effektiven Schutz des Zahnschmelzes.

Kombinierte Ernährung mit weniger Säuren

Um die Säuren im Mund frühzeitig zu neutralisieren, sollten Sie die entsprechende Nahrung nicht nacheinander, sondern gleichzeitig zu sich nehmen, also etwa Wein mit Käse oder Obst mit Joghurt. Denn ist der Zahnschmelz erst einmal aufgeweicht, kann ihn zu aggressives Putzen anschließend zusätzlich abreiben. Wie bei allem kommt es auch bei Säuren im Mund auf Maß und Umgang an. Viele Softdrinks sind aus zahnmedizinischer Sicht entbehrlich, bei regelmäßiger Zahnhygiene müssen Sie aber auf Obst und Gemüse nicht verzichten.