WHO: 25 g Zucker pro Tag sind genug
Die leichtverdaulichen Kohlenhydrate führen nicht nur zu Schwankungen des Insulinspiegels, Übergewicht und einer Reihe organischer Erkrankungen. Im Mund gelangt Zucker in die bakteriellen Zahnbeläge. Dort wird er durch Säuren abgebaut, wobei unter Plaque der Zahnschmelz lokal entkalkt wird, was zu Karies führt. Paradontitis und Zahnverlust können folgen. 2015 gab die Weltgesundheitsorganisation WHO die Empfehlung, dass nicht mehr als 25g der täglichen Nährstoffe aus Zucker bezogen werden sollten.
Täglich 100 g Zucker entspricht Zahnarztkosten von etwa 210 € pro Jahr
Alleine die zuckerbedingten Zahnbehandlungskosten in Deutschland belaufen sich jährlich auf 210 € pro Person. Bei einer Reduzierung des Zuckerkonsums von derzeit über 90-110 g/Tag/Person auf 50 g ließen sich bereits jeweils 150 € dieser Behandlungskosten einsparen, immerhin jährlich etwa 12 Mrd. € für ganz Deutschland. Wege dahin funktionieren über bessere Aufklärung bereits im Kleinkindalter, Vorbildfunktionen bei der Ernährung oder durch finanzielle Hürden:
Teurerer Zucker – gesündere Zähne
In Mexiko, wo neben Guatemala und Mauretanien die höchsten zuckerbedingten Krankheitswerte festgestellt wurden, wurde 2014 eine spezielle Zuckersteuer erhoben. In den beiden Folgejahren ging der Zuckerkonsum in Mexiko und jeweils 5 % zurück. Doch nicht alle setzen auf eine Umstellung der Geschmacks- und Essgewohnheiten.
Zuckerersatz durch Biotechnologie?
Einen anderen Weg zur Zuckerreduzierung geht die strategische Allianz NatLife 2020, die vom Bundesforschungsministerium unterstützt wird. Mit Hilfe von Biotechnologie sollen Zuckerersatzstoffe für Lebensmittel und Kosmetika entwickelt werden, die ohne gesundheitliche Belastungen künftig Zucker zumindest teilweise ersetzen können. Wir kennen bereits Stevia-Pflanzen und ähnlich Zuckerersatz – die Nachfrage nach dem süßen Geschmack haben gesündere Produkte bisher nicht verringert.