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Zahnarztsprache – so verstehen Sie Ihren Zahnarzt

Kennen Sie das? Sie sitzen auf dem Behandlungsstuhl, eine Zahnärztin erfasst den Gesundheitszustand Ihrer Zähne und ruft der Assistenz einen unverständlichen Sprachwirrwarr zu. Dieser Zahncode ist gar nie so schwer – hier lernen Sie die wichtigsten Begriffe und sind bestens gerüstet für den nächsten Praxisbesuch!

A rear view of man and dentist in dental surgery, annual check-up.
©Halfpoint – stock.adobe.com

Code: Jeder Zahn hat eine Zahl

Damit Zahnärzte über Jahre hinweg den Gesundheitszustand Ihrer Zähne verfolgen können, wird bei der Visite jede Füllung, kariöse Stelle, Lücke und Krone erfasst. Für die Zuordnung wird jeder Zahn mit einer individuellen Zahl versehen (Zahnschema genannt). Dazu werden die Kiefer in vier Viertel (Quadranten) geteilt. Die rechte Oberkieferhälfte ist Quadrant 1, die linke Oberkieferhälfte Quadrant 2. Im Uhrzeigersinn weitergedacht ist die linke Unterkieferhälfte Quadrant 3 und die rechte Unterkieferhälfte Quadrant 4. Ein vollständiges Gebiss eines Erwachsenen hat zusammen mit den Weisheitszähnen 32 Zähne. Geteilt durch vier ergibt das acht Zähne pro Quadrant (1 ist jeweils der Schneidezahn, 8 entsprechend der Weisheitszahn). Sagen Zahnärzte also 1-1-kariös, meinen sie, dass der mittlere Schneidezahn in der rechten Oberkieferhälfte (= erster Zahn im ersten Quadranten) von Karies befallen ist. Heißt es 1-4-kariös, dann hat es den Backenzahn im Oberkiefer rechts erwischt.

Häufig wird an die Zahlenkombination ein Buchstabe gehängt, anstatt beispielsweise das Wort kariös zu sagen. Das hört sich dann so an: 1-1-c oder 1-4-f. Was die Buchstaben bedeuten? Hier ist die Auflösung:

o.B. = ohne Befund (der Zahn ist gesund)
f = Zahn fehlt
c = kariös
x = extraktionswürdig (der Zahn muss gezogen werden)
k =Krone
pk = Teilkrone
t = Teleskopkrone
o = Geschiebe
b = Brückenglied
h = Halteelement (Klammer)
e = ersetzt
i = Implantat
z = zerstört

Außerdem verwenden Zahnärzte medizinische Fachausdrücke, die aus dem Lateinischen stammen. Das verbirgt sich hinter den Begriffen:

approximal = zwischen zwei Zahnkrone
buccal = zur Wange hin
distal = von der Mitte des Kiefers weg
interdental = im Zahnzwischenraum
labial = zur Lippe hin
lingual = die Zunge betreffend /zur Zunge hin
mesial = zur Mitte des Kiefers gewandt
okklusal = kauflächenwärts
palatinal = den Gaumen betreffend
vestibulär = zum Mundvorhof hin
zervikal = zum Zahnhals hin /den Zahnhals betreffend

Auch diese Begriffe hören Patienten in der Regel als Abkürzung. So wird Zeit beim Durchgeben der Informationen gespart. Anstatt distal sagen Zahnmediziner häufiger einfach d. Diese Abkürzungen sind standardisiert und werden bei der Dokumentation in praktisch jeder Praxis und bei jeder Versicherung verwendet. Vielleicht sind Ihnen die Begriffe oder Abkürzungen bereits im sogenannten Heil- und Kostenplan begegnet?

Im Zweifel nachfragen

Der Besuch beim Zahnarzt ist für viele Menschen aufregend – im wahrsten Sinne des Wortes. Falls Sie in der Aufregung Fachausdrücke oder andere Begriffe nicht verstehen oder weitere Fragen rund um die Behandlung haben, können Sie sich jederzeit gerne an unsere erfahrenen Zahnärzte wenden. Doch mit dem neuen Wissen um die Zahnarztsprache sind Sie für den nächsten Besuch bei uns schon bestens gewappnet.