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Kieferfehlstellungen – mehr als nur ein kosmetisches Problem

Wer sich einer Behandlung von Kieferfehlstellungen unterzieht, tut dies oftmals mit der Absicht, eine optische Verbesserung der Zahnreihen im von außen sichtbaren Bereich zu erwirken. Doch Zahnfehlstellungen können bisweilen weitreichende Folgen haben. Daher stehen in der Praxis mehr als nur ästhetische Erwägungen dahinter, wenn eine Patientin oder ein Patient sich zu einer kieferorthopädischen Behandlung entschließt.

Kieferfehlstellungen und ihre Folgen

Zahnfehlstellungen werden von vielen Betroffenen als seelisch belastend empfunden, weil sie zum Beispiel schief stehende Vorderzähne als unschön empfinden und zum Teil sogar Hemmungen entwickeln können, offen zu lächeln. Doch neben dem rein ästhetischen Bedürfnis für eine Ebnung der Zahnreihen, können Fehlstellungen in den Zähnen auch weitere unangenehme Folgen nach sich ziehen.

So können sie zu Verspannungen in der Kiefer- und Nackenmuskulatur führen, zu schiefem Bissverhalten oder zu Entzündungen im Mund- und Rachenraum, die bis zu Abszessen ausarten können. In gravierenden Fällen können Fehlstellungen der Zähne sogar die Sprechweise oder die Atmung beeinflussen und zu Kopfschmerzen und somit indirekt zu Schlafstörungen führen. Fehlstellungen sollten also nicht auf die leichte Schulter genommen und sorgfältig behandelt werden, bevor sie zu weiteren Problemen führen.

Für wen kommt eine Behandlung der Fehlstellung infrage?

Die meisten Menschen verbinden das Thema Kieferkorrektur mit Kindern und Jugendlichen – denn diese tragen häufig die auffälligen Metallzahnspangen, mit denen Fehlstellungen schon im Jugendalter behoben werden können. Tatsächlich werden derartige Korrekturen etwa von der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung ab dem Alter von 10 bis 13 Jahren empfohlen und auch entsprechend in vielen Fällen bereits durchgeführt. Der Vorteil dabei ist, dass bei einer raschen Behandlung der Fehlstellungen noch in der Wachstumsphase der zweiten Zähne etwaigen Spätfolgen zeitig vorgebeugt werden kann, sodass diese gar nicht erst entstehen können.

Doch auch bei Erwachsenen kann sich ein Bedarf für eine kieferorthopädischen Behandlung zeigen. Dies ist oftmals dann der Fall, wenn die Fehlstellungen schon seit der Kindheit bestanden haben, jedoch die Eltern keine entsprechende Behandlung bei ihrem Kind haben vornehmen lassen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Zu den gängigen Methoden bei einer kieferorthopädischen Behandlung gehören Zahnspangen. Dabei gibt es je nach Art und Grad der Fehlstellung verschiedene Modelle: Während etwa Zahnspangen aus Metall dauerhaft bis zum Erreichen der gewünschten Korrektur getragen werden, da sie fest auf den Zähnen fixiert werden, gibt es auch Zahnspangen, die etwa nur in der Nacht getragen werden sollten.

Doch auch Zahnspangen, die tagsüber getragen werden müssen, können so dezent gestaltet werden, dass sie im Alltag kaum auffallen, wie etwa die sogenannten Aligner, die aus durchsichtigem Kunststoff angefertigt werden können. Gerade für Erwachsene, die beruflich viel Kontakt mit Menschen haben, ist dies eine beliebte Art der Zahnspange.

Wo Zahnspangen für eine Korrektur nicht ausreichen, kann in manchen Fällen durchaus auch ein operativer Eingriff nötig sein, um eine fehlerhafte Zahnstellung zu korrigieren.

In jedem Fall ist eine professionelle Beratung unerlässlich, wenn es um die Wahl der richtigen Behandlungsmethode für eine Zahnfehlstellung geht. Denn eine individuelle Analyse sollte unbedingt die Grundlage bilden für jede Form von Korrektur an der Stellung Ihrer Zähne.