Gingivitis und Parodontitis – eng verwandte Krankheitsbilder
Wir sprechen von einer Gingivitis, wenn sich die Entzündungsprozesse auf das Zahnfleisch beschränken. Ist der gesamte Halteapparat des Zahnes betroffen, sind also neben dem Zahnfleisch das Bindegewebe und Teile des Kieferknochens einbezogen, so wird das Krankheitsgeschehen als Parodontitis oder umgangssprachlich als Parodontose bezeichnet. Eine Gingivitis zeigt sich meist als Vorstufe der Parodontitis, muss bei rechtzeitiger Behandlung aber nicht in einer Parodontitis münden.
Gingivitis und Parodontitis werden durch Bakterien ausgelöst. Die entzündlichen Prozesse werden aktiv unter Zahnbelägen (Plaques): Meist geschieht die Schädigung des zahntragenden Gewebes zunächst schleichend und unbemerkt im Verborgenen, bis der Abbau von Zahnfleisch beziehungsweise Bindehaut und Kieferknochen sichtbar wird. Allgemein lässt sich sagen, dass sich Gingivitis und Parodontitis in einem konsequent frei von Zahnbelägen gehaltenen Mundraum nicht entwickeln könnten. So ist eine gründliche Mundhygiene zu Hause zur Vorbeugung und begleitend zur Parodontitis-Therapie eine unverzichtbare Maßnahme, um eine Parodontitis in den Griff zu bekommen.
Parodontitis-Therapie in groben Schritten
Stellen Sie sich bitte mental auf mehrere Sitzungen ein. Der Weg in die zahnärztliche Parodontitis-Therapie beginnt mit einer ausgiebigen Diagnosestellung.
Mit dem antiinfektiösen Therapieansatz wird die erkrankte Zahnregion von erreichbaren Zahnbelägen und Zahnstein unterhalb des Zahnfleisches befreit.
In schweren Fällen hat sich zusätzlich die vorübergehende Gabe eines Antibiotikums bewährt.
Abhängig vom Zustand des zahntragenden Gewebes werden konservierende oder aufbauende chirurgische Maßnahmen in Betracht gezogen.
Eine umfassende Mundhygiene-Beratung ist Teil der Therapie.
Drei bis sechs Monate nach der antiinfektiösen Therapie erfolgt eine Bewertung des Heilungserfolges als Grundlage für die Planung des weiteren Vorgehens.
Parodontitis – eine Volkskrankheit, aber keine Bagatellerkrankung
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