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Zahnschutz für Sportler – wer sollte darüber nachdenken?

Jeder kennt den typischen Zahnschutz, den Boxer bei ihren Kämpfen tragen, um ihre Zähne vor Schäden zu schützen. Aber braucht man eine solche Prophylaxe auch in anderen, weniger gefährlichen Sportarten?

Junger Sportler, der einen Mundschutz trägt.
Fotolia ©Soupstock

39 Prozent aller Zahnverletzungen passieren bei Sportunfällen

Laut einer Erhebung der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) sind 39% aller Zahn- und Mundverletzungen durch einen Sportunfall verursacht. Diese Zahlen sind nicht allein auf Kampfsportarten zurückzuführen, sondern auch auf weiter verbreitete Sportarten wie Basketball, Eishockey, American Football, Handball aber auch Inline-Skating oder Fußball. Es lohnt sich also unbedingt, auch als aktiver Freizeitsportler über einen Schutz der Zähne nachzudenken.

Was genau schützt ein Mundschutz für Sportler?

Die typische Zahnverletzung, die durch einen Sportunfall verursacht wird, ist sicherlich der Verlust eines oder mehrerer (Schneide-)Zähne. Allerdings sind häufig auch Kiefer, Zunge oder Zahnfleisch von den Krafteinwirkungen eines Sportunfalls betroffen. Ein wirksamer Mundschutz muss somit weitaus mehr Anforderungen entsprechen, als man allgemein glaubt. Üblicherweise wird ein Mundschutz für Sportler so angepasst, dass er Zähne und Zahnfleisch im Ober- aber auch im Unterkiefer bedeckt. Dabei ist es wichtig, dass weder Atmung noch sportliche Leistung oder Sprache beim Tragen signifikant beeinflusst werden.

Woher bekommt man den passenden Mundschutz?

Die einfachste Form des Mundschutzes bekommt man im Sportfachgeschäften. Dabei handelt es sich meist um Gummischienen, die durch das Zusammenbeißen der Zähne fixiert werden. Diese Art des Schutzes ist allerdings nur rudimentär und bietet keinen guten Schutz. Zudem ist sie ästhetisch nicht besonders ansprechend. Weitaus günstiger ist ein Mundschutz, der individuell an Kiefer und Zähne angepasst wird. Solche Produkte bestehen aus einem Kunststoff, der unter Wärmeeinfluss (z.B. heißes Wasser) verformbar und somit anpassbar wird. Ungleich besser ist ein individuell hergestellter Mundschutz, dessen Anpassung durch Experten erfolgt. Nachdem der Zahnarzt einen akkuraten Abdruck der Zahnreihen vorgenommen hat, wird der Zahnschutz in einem Labor hergestellt. Dabei kann auf die kleinsten Zahn- und Kieferverhältnisse des Sportlers Rücksicht genommen werden. Das hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die Wirksamkeit, sondern auch auf den Tragekomfort und die Ästhetik.

Okklusionsschienen sollen die Leistungsfähigkeit steigern

Eine andere Art der Zahnschiene erfreut sich zunehmender Beliebtheit bei Sportlern: Die Okklusionsschiene dient nicht in erster Linie dem Schutz der Zähne vor Stößen, sondern soll vielmehr Spannungszustände bei zusammengepressten Zähnen reduzieren bzw. verteilen. Dies dient nicht nur der Schonung des Kiefergelenks und der Zähne, sondern soll auch damit verbundene Körperverspannungen verhindern und die Muskulatur unterstützen. Ursprünglich wurde die Okklusionsschiene entwickelt, um Kieferfehlstellungen zu korrigieren. Immer mehr auch prominente Sportler nutzen aber ihre positiven Effekte auf die körperliche Leistungsfähigkeit.