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Ursachen und Folgen von Zahnfleischrückgang

Viele Menschen in Deutschland leiden unter dem Rückgang ihres Zahnfleisches. Weicht das Zahnfleisch langsam zurück, so liegen die empfindlichen Zahnhälse frei. Die Folgen sind schmerzempfindliche Zähne, im schlimmsten Fall können sogar die Zähne ausfallen. Als Ursache kommt jedoch nicht nur eine mangelnde Mundhygiene in Betracht, sondern ebenso eine falsche Technik beim Zähneputzen oder chronisches Knirschen mit den Zähnen.

Welche Ursachen sind für den Zahnfleischrückgang verantwortlich?

Grundsätzlich kann man beim Rückgang des Zahnfleisches zwischen entzündlichen und nicht-entzündlichen Ursachen unterscheiden. Häufig spielen dabei auch mehrere Faktoren eine Rolle.

Entzündliche Ursachen für Zahnfleischrückgang

In der Mundhöhle befinden sich zahlreiche Bakterien, die von der zugeführten Nahrung leben. Bei der Verstoffwechslung der Nahrungsbestandteile durch diese Bakterien entsteht auf den Zähnen ein weicher Belag, die sog. Plaque. Wenn die Zähne nicht regelmäßig und gründlich gereinigt werden, kann dieser Zahnbelag Zahnfleischentzündungen begünstigen. Dadurch wiederum steigt das Risiko eines Zahnfleischrückgangs.

Tägliches Zähneputzen hilft in der Regel gut, um den weichen Belag zu beseitigen. Dennoch kann sich die Plaque in Kombination mit Speichel auch verhärten, dann spricht man von Zahnstein. Dieser lässt mit einer normalen Zahnbürste nicht mehr entfernen. Um zu verhindern, dass sich auf der Oberfläche des Zahnsteins weitere schädliche Bakterien ansetzen, sollte man den Zahnstein professionell entfernen lassen.

Nicht-entzündliche Ursachen für Zahnfleischrückgang

Von einer Gingivarezession ist die Rede, wenn sich das Zahnfleisch zurückzieht, ohne das eine Entzündung vorliegt. Für den Rückgang sind in diesem Fall andere Gründe ursächlich. Meist ist das Zahnfleisch dann sehr starkem Druck oder Zug ausgesetzt. Dazu kommt es bei:

– zu starkem Druck beim Zähneputzen oder bei der Verwendung einer zu harten Zahnbürste.
– Zähneknirschen: Beim Knirschen mit den Zähnen entsteht ein enormer Druck, der auch das Zahnfleisch in Mitleidenschaft zieht. Ein verspannter Nacken oder schmerzende Kiefer können Anzeichen für nächtliches Knirschen sein.
– zu nahe am Zahn ansetzende Lippen- und Wangenbändchen: Diese Bindegewebsfalten zwischen Lippe bzw. Wange und Zahnfleisch können einen starken Zug ausüben, der auf Dauer zum Rückgang des Zahnfleisches führen kann.
– schlecht angepasste Prothesen oder Piercings.
– grundsätzliche Veranlagung: In manchen Fällen ist das Zahnfleisch grundsätzlich überaus dünn. Schon relativ geringe Auslöser reichen dann aus, damit das Zahnfleisch zurückgeht.

Welche Folgen hat der Zahnfleischrückgang?

Die Folge von zurückweichendem Zahnfleisch ist die Tatsache, dass irgendwann die Zahnhälse freiliegen. Die Zahnhälse selbst haben allerdings nur eine sehr dünne Schmelzschicht. Fehlt dann der Schutz durch das darüber liegende Zahnfleisch, können Bakterien nahezu ungehindert an der Zahnbasis angreifen. Die Folge: Zahnhalskaries.

Zudem sind freiliegende Zahnhälse überaus schmerzempfindlich. Der Genuss von Speiseeis im Sommer oder einer heißen Schokolade im Winter wird dann zur Tortur. Jede Art von Berührung und jeder Temperaturreiz führt dann zu einem schmerzhaften Ziehen an den ungeschützten Zahnhälsen.

Die auf Dauer größte Gefahr bei schwindendem Zahnfleisch liegt darin, dass aggressive Bakterien leichter in das Zahnbett vordringen können. Dort entsteht dadurch eine Entzündung, die sog. Parodontitis. Bleibt diese unbehandelt, kann sich die Entzündung auf den Kieferknochen ausweiten und ihn angreifen. Der entzündliche Prozess löst den Kieferknochen dann nach und nach auf. Infolgedessen verlieren die Zähne ihren festen Halt, werden locker und fallen schließlich im schlimmsten Fall ganz aus.