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Wenn der Kieferknochen schwindet – Risiko Osteoporose

Ein stabiles Knochengerüst ist essenziell in allen Lebenslagen. Probleme mit der Knochendichte stellen wir erst fest, wenn es vermehrt zu Frakturen kommt. Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass der Knochenabbau hauptsächlich ältere Menschen betrifft und sich vermehrt durch Oberschenkelhalsbrüche oder Beckenfrakturen äußert: Osteoporose kann auch im Kiefer auftreten.

Zahnarztkonsultation - Patientenbesuch in der Praxis einer Zahnklinik
©ronstik – stock.adobe.com

Was ist Osteoporose?

Die Diagnose Osteoporose beschreibt eine Erkrankung, bei der die Knochensubstanz schwindet und mit zunehmendem Alter verstärkt abgebaut wird. Da der Knochenschwund in der Anfangsphase keinerlei Symptome erzeugt, wird er oft erst bemerkt, wenn es zum Beispiel durch einen Sturz zur Fraktur kommt. Selten, aber nicht auszuschließen ist die Osteoporose im Kieferknochen. Die bei gesunden Menschen stabilen Knochen des Ober- und Unterkiefers, sowie der Kiefergelenke bilden sich zurück und erhöhen das Risiko für Zahnausfall und Kieferbrüche. Grundsätzlich handelt es sich bei Osteoporose um eine Rückbildung der Knochenmasse, die das gesamte Skelett betreffen kann.

Welche Symptome weisen auf den Kieferknochenabbau hin?

Im Anfangsstadium verläuft eine Osteoporose annähernd symptomfrei. Die Rückbildung der Knochensubstanz erzeugt keine Schmerzen. Eine Untersuchung der Knochendichte erfolgt gerade bei jüngeren Menschen nur im Zusammenhang mit einer Fraktur. Leiden Sie unter Osteoporose im Kiefer, kommt es im Verlauf der Erkrankung zur Lockerung Ihrer Zähne und letztendlich zum Zahnverlust. Die Rückbildung des Kieferknochens ist sowohl für Ihre Naturzähne, aber auch für gesetzte Implantate gefährlich. Nicht behandelt, kommt es im fortgeschrittenen Stadium zu Kieferbrüchen, die ohne eine stärkere Einwirkung von außen auftreten. Fühlt sich das kräftige Zubeißen unangenehm an, knacken Ihre Kiefergelenke und lockern sich Ihre Zähne spürbar? Dann ist eine Untersuchung auf Osteoporose angeraten. Die voranschreitende Rückbildung der dichten Knochenmasse führt letztendlich dazu, dass es beim Kauen zum Kieferbruch kommen kann.

Die Ursachen für Osteoporose

Bis zum 30. Lebensjahr baut jeder Mensch Knochenmasse auf. Doch zur Lebensmitte hin werden die Knochen schwächer, da sich die Zellen der Knochenmasse nicht erneuern. Gesunde Menschen verlieren pro Jahr rund 1 Prozent ihrer Knochenmasse. Bei Osteoporose beschleunigt sich der Verlauf, so dass es binnen weniger Monate zu den aufgeführten Symptomen kommen kann. Zu den Hauptursachen zählen neben der Einnahme bestimmter Medikamente die kalziumarme und Vitamin-D-arme Ernährung. Wenig Bewegung, zu viel Alkohol und Rauchen, rheumatische Erkrankungen und Diabetes fördern den Knochenabbau. Wenn Sie unter einer Parodontitis leiden, besteht ein hohes Risiko für Osteoporose im Kiefer. Unbehandelt führt die chronische Zahnfleischerkrankung neben dem Zahnfleischrückgang auch zur Rückbildung des Kieferknochens. Den Schwund Ihres Zahnhalteapparats können Sie aufhalten, in dem Sie gegen die Ursachen von Knochenschwund vorgehen und Ihre Gesundheit im Fokus haben.

Vorbeugung und Behandlungsmöglichkeiten

Die beste Prävention gegen Osteoporose im Kiefer beruht auf gesunder Ernährung, ausreichend Bewegung und einer optimalen Mundhygiene. Eine Parodontitis sollten Sie im Frühstadium behandeln lassen und die Behandlung so lange fortführen, bis die bakterielle Entzündung abgeklungen ist. Wenn Ihr Kieferknochen bereits betroffen und stark geschädigt ist, kann nur eine umfassende Sanierung Ihres Mundraumes inklusive Knochenabbau helfen. Bei leichten Anzeichen werden mit einer antibiotischen Behandlung gute Ergebnisse erzielt. Ist die Osteoporose im Kiefer bereits fortgeschritten wird im Regelfall ein operativer, oralchirurgischer Eingriff zur Wiederherstellung der Knochenstabilität notwendig.