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Xylit – die süße Prophylaxe gegen Karies?

Bereits seit Jahren sind Wissenschaftler und Mediziner auf der Suche nach einem Mittel, das sich positiv auf die Zahngesundheit eines Menschen auswirkt und länger erhält. Bekannt ist nun schon seit ein paar Jahren der Zuckeraustauschstoff Xylit (oder auch Xylitol genannt) als Kariesvorsorge bekannt. Auch Zahnfleischerkrankungen sollen nachweislich durch den regelmäßigen Gebrauch von Xylit verschwinden.

Was genau ist Xylit?

Hierbei handelt es sich um einen Naturstoff, der schon 1891 durch den deutschen Nobelpreisträger Emil Fischer entdeckt wurde. Hergestellt wird das Naturprodukt Xylit aus Birkenrinde und Mais. Und anders als beispielsweise Aspartam, ist Xylit nicht gesundheitsschädlich. Hinzu kommt, dass es genauso wie der normale Zucker schmeckt, ca. 50 % weniger Kalorien als dieser hat und keinen komischen Nachgeschmack, wie es bei Stevia der Fall ist, aufweist. Zu finden ist es darüber hinaus auch in Obst- und Gemüsesorten. Ein weiterer Vorteil, den Xylit mit sich bringt, ist, dass es sogar für Diabetiker geeignet ist, da der Blutzucker- und der Insulinspiegel nur wenig beeinflusst werden. In zahlreichen Studien konnte außerdem versichert werden, dass keinerlei Nebenwirkungen durch die Verwendung von Xylit entstehen, wenn man diesen Stoff zur Kariesvorsorge nutzt.

Durch die Verwendung des Stoffes Xylit wird das Wachstum von Streptococcus mutans gehemmt, der für die Entstehung von Karies verantwortlich ist. Ein weiterer positiver Aspekt, den der Stoff mit sich bringt, ist, dass er im – Gegensatz zum Zuckeraustauschstoff Sorbit – die Remineralisierung de Zahnoberfläche unterstützt.

Wo und in welcher Form bekommt man Xylit?

Erhältlich ist der Naturstoff meist in Apotheken als Pulver. Aber auch in Supermärkten ist es vereinzelt käuflich und auch oft in Form von Bonbons, Lutschern oder auch Kaugummis wiederzufinden. Doch auch als Zahnpasta oder Mundsprayist es erhältlich. Doch überwiegend findet man Produkte mit Xylit in Onlineshops.

Wie aber wirkt der Naturstoff?

Empfehlenswert ist es, Xylit nach jeder Haupt- und Zwischenmahlzeit zu verwenden. Und das aus einem einfachen Grund: Bakterien verwandeln die beim Essen eingenommenen Zucker- und Kohlenhydratreste in unserem Mund in Säure und Zahnbeläge um, die wiederum den Zahnschmelz angreifen. Unser Speichel soll diese Säure neutralisieren, allerdings braucht er dazu bis zu einer Dreiviertelstunde. Zu lange, sodass sich leicht Karies bilden und es darüber hinaus auch zu Zahnfleischerkrankungen kommen kann. Daher bietet es sich an, direkt nach jeder Mahlzeit seinen Mundraum mit Xylit zu spülen, indem Sie ca. 1 bis ½ TL Xylit in Pulverform in den Mund nehmen und warten, bis sich das Pulver im Speichel aufgelöst hat. Anschließend für ca. 3 – 5 Minuten im Mund hin und her spülen, danach ausspucken, aber nicht nachspülen! Neben der Eliminierung der für Zahnbelag und Karies verantwortlichen Bakterien hat dies auch den positiven Nebeneffekt, dass man durch die Süße des Xylits kein Verlangen mehr nach einem süßen Dessert hat. Das Xylit kann die Bakterien zwar nicht aktiv töten, aber da diese versuchen den Naturstoff zu verspeisen, es sich jedoch nicht um Zucker handelt, den sie verstoffwechseln können, verhungern sie. Praktischerweise gibt es Xylit aber auch in Form von Pastillen in verschiedenen Geschmacksrichtungen und sind sofort „Zahnbürstenersatz“ für unterwegs einsatzbereit.

Hinweis: Achten Sie auf die richtige Menge an Xylit. Etwa 2 g je Anwendung sind ideal und effektiv genug, wie eine Studie bewies. Sollten Sie sich also für die Pastillen-Form oder für Xylit in Form von Kaugummis entscheiden, achten Sie schon beim Kauf darauf, dass diese Produkte mindestens 2 g des Naturstoffes enthalten. Auch für diese Produkte gilt eine Anwendungsdauer von mindestens 3 – 5 Minuten. Was aber noch viel wichtiger ist, ist die kontinuierliche Anwendung der Xylit-Produkte, da eine Kariesprävention sonst nicht mehr gegeben ist. Empfehlenswert ist es daher, den Stoff fest in den Tagesablauf zu integrieren, indem er mindestens 3 mal täglich Anwendung findet. Dennoch gilt: Xylit ersetzt nicht den regelmäßigen Kontrollbesuch beim Zahnarzt in Verbindung mit einer Prophylaxe und noch viel weniger das regelmäßige Zähneputzen!

Sie haben noch Fragen? Ihre Zahnarztpraxis Medentes klärt Sie gerne auf. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.

 

Bild: Zerbor – Fotolia