Nicht edelweiß, sondern passend zur Umgebung
Bei Zahnkosmetik heißt es oft, je heller, desto schöner. Verschiedene Aufhellungscremes versprechen Helligkeitseffekte von X Stufen, – aber was ist eine Helligkeitsstufe bei Ihren Zähnen, weiß, hellweiß oder edelweiß? Die möglichen Farbnuancen sind zu zahlreich, als dass jede einen eigenen Namen hätte. Am Ende soll Ihr Implantat schließlich nicht durch Helligkeit hervorstechen, sondern sich harmonisch in das Gebiss einfügen.
Farbabgleich bestimmt Grundfarbe
Ähnlich wie ein Grafiker kennt der Zahntechniker drei Farbvariablen: Farbton (Hue), Farbhelligkeit (Value) und Farbsättigung (Chroma). Mit einem Farbring, der zwischen den Schattierungen orange, gelb/orange, grau/orange und braun/orange variiert, analysiert der Techniker zunächst die natürliche Zahnfarbe vor der Behandlung.
Weil auch die Umgebung des Zahns bei der Farbsättigung des Implantats eine Rolle spielt, sollte auch die Zahnfleischfarbe berücksichtigt und die dunkle Mundhöhle am besten mit einer farbneutralen Graugarte abgedeckt werden. Alternativ können die Farbmuster unter Simultan- und Sukzessivkontrasten vor einem zahnfleischfarbenen Halter bestimmt werden.
Fotoanalyse liefert Mischungsdaten
Zusätzlich sollten bei der präoperativen Farbanalyse die natürliche Zahnfarbe und die korrespondierenden Farbtabs digital fotografiert werden, wobei auf den exakt gleichen Lichteinfall geachtet werden muss. Auch der Monitor muss bei der Bildbearbeitung perfekt eingestellt sein, damit beim schwarz/weiß-Abgleich Unterschiede bei der Oberflächentextur von natürlichen Zähnen und Farbtabs auffallen können.
Die gesammelten Informationen werden in ein Farbdiagramm übertragen, um für die Implantatkeramik ein passendes Schichtkonzept zu erstellen. Dabei sind meist mehrere Keramikproben erforderlich. Der ermittelte Grundfarbton wird nun durch Mischung verschiedener Keramikmassen auf einem Pressrohling auf den erforderlichen Helligkeitswert gebracht und gebrannt.
Handarbeit: Keramikmischungen bis es passt
Weitere feine Schichten mit Keramikmassen unterschiedlicher Eigenschaften und Brände sind erforderlich, bis exakt die gewünschte Zahnfarbe gefunden ist. Diese Entwicklung eines Zahnprototyps wird genau protokolliert, damit die resultierende Mischung letztlich für das neue Implantat genutzt werden kann.
Der neue Zahn wird aus verschiedenen Keramikschichten aufgebaut, geformt und gebrannt. Die Oberflächenstruktur dieses künstlichen Zahns wird schließlich auf die farblich abgestimmte Keramik übertragen und mit Glanzbrand veredelt. Am Ende wird ein perfektes Implantat in den Kiefer eingefügt, das sich in Form und Farbe nicht von seinem Umfeld unterscheidet.