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Zahnschmerzen – in den meisten Fällen bakteriell verursacht

Von einem als leichtes Missempfinden wahrgenommenen Ziehen bis hin zu starken stechenden, pochenden, brennenden oder drückenden Beschwerden machen Zahnschmerzen darauf aufmerksam, dass in der Mundhöhle etwas nicht in Ordnung ist. Die Intensität und Häufigkeit der Schmerzwellen kann vorübergehend nachlassen. Verschaffen Sie sich hier einen Eindruck davon, wie Zahnschmerzen entstehen. Dann wird schnell klar, warum Sie erst der Gang zum Zahnarzt zuverlässig und anhaltend von ihren Zahnschmerzen befreien kann.

Natürliche Stoffwechselvorgänge im Mundraum

Die menschliche Verdauung beginnt nicht erst im Magen: Die erste Stufe der Verstoffwechselung von aufgenommener Nahrung beginnt durch das Kauen und die Vermischung mit Speichel bereits im Mund. Durch diesen chemischen Prozess wird die Mundflora mit „guten“ und „schlechten“ Bakterien besiedelt. „Schlechte“ Bakterien haben die Eigenschaft, dass sie in den Zahnschmelz, das Zahnfleisch und im ungünstigsten Fall den Kieferknochen zerstören können. Die „schlechten“ Bakterien vom Typ Streptococcus mutans, besser bekannt als Karies-Bakterien, beginnen ihr Werk schleichend: Bei mangelnder Zahnhygiene bilden sie einen Belag auf der Zahnoberfläche. Unter dem Zahnbelag (Plaque) erzeugen sie eine aggressive Säure, welche in den Zahnschmelz eindringt und dessen Substanz zerstört.

Während angegriffener Zahnschmelz bereits beim Durchbrechen der Milchzähne zum schmerzenden Problem werden kann, treten durch Bakterien ausgelöste Entzündungen von Zahnfleisch oder Kieferknochen meist erst im Erwachsenenalter auf: Verliert das Zahnfleisch mit dem Alter an natürlicher Festigkeit, so bilden sich oft Zahnfleischtaschen, in denen sich vermehrt Bakterien ablagern.

Wenn Zahnschmelz und Zahnfleisch ihre Schutzfunktion verlieren

Zwar gilt der Zahnschmelz als härteste Materie im menschlichen Körper und schützt den Zahn vor Beschädigungen, doch vermögen von Bakterien gebildete Säuren ihn zu durchdringen. Leider gilt: „Steter Tropfen höhlt den Stein“. Ist der Zahnschmelz einmal angegriffen, so ist der Weg ins Zahninnere gebahnt. Ein leichtes Ziehen oder Stechen kann die Beschädigung des Zahnschmelzes anzeigen, lange bevor ein „Loch im Zahn“ mit bloßem Auge zu erkennen ist. Für den unteren Teil des Zahnes übernimmt das Zahnfleisch die Schutzfunktion. Ist eine oder sind beide natürliche Schutzbarrieren durchdrungen, so zeigt das feine Nervengeflecht im Inneren des Zahnes die Zerstörung mit einem Schmerzgefühl an. Abhängig davon, wie weit der Zahn in Richtung Zahnwurzel zerstört ist, nimmt der Schmerz an Intensität und Frequenz zu. Bleiben stark zerstörte Zähne unbehandelt, so führt dies in letzter Konsequenz zum Absterben des Zahnnerves. Ein nicht erstrebenswerter Zustand, denn der (Rest)zahn schmerzt nun zwar nicht mehr, verfärbt sich jedoch grau oder braun.

Mit häuslicher Mundhygiene bakteriell verursachten Zahnschmerzen vorbeugen

Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal täglich gründlich mit leichtem Druck und einer nicht zu harten Zahnbürste. Ihre Zahnoberflächen sind dann sauber, wenn Sie mit Ihrer Zunge über die Zahnleisten fahren und sich die Zahnoberflächen glatt anfühlen. Achten Sie dabei bitte besonders auf raue Stellen im Bereich der Zahnhälse. Für die Reinigung der Zahnzwischenräume hat sich Zahnseide bewährt. Ein gutes Mundwasser trägt dazu bei, die Bakterienbesiedlung der Mundflora im Gleichgewicht zu halten.

Foto: C deagreez – stock.adobe.com