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Zahnimplantate – Wie sind sie aufgebaut?

Zahnimplantate können an zahnlosen Stellen im Kieferknochen eingefügt werden, weshalb man sie heutzutage fast immer verwendet. Wegen ihres Aussehens werden sie daher oftmals von vielen Patienten mit einem Dübel verglichen. Dabei kann man sich dentale Implantate wie eine künstliche Zahnwurzel vorstellen – was sie im Grunde auch sind.

Aufbau und Funktion eines Zahnimplantats

Die dreiteiligen Implantate sind meist folgendermaßen aufgebaut: Ein Implantat-Körper, welcher im Kieferknochen tief verankert ist, ein Halsteil und eine Krone, die obendrauf befestigt wird. Im Gegensatz zum handwerklichen Dübel hat ein Zahnimplantat weitaus komplexere Aufgaben. Das lebende Gewebe, in diesem Fall der Kieferknochen, muss das Implantat so annehmen, dass es festwachsen kann und beim Kauen den Belastungen standhält. Das Einwachsen funktioniert aber nur, wenn das Zahnimplantat biokompatibel ist. Also der Organismus das Implantat annimmt und keine Abwehrreaktion dagegen auslöst. Die Einheilzeit der künstlichen Zahnwurzel beträgt 2 bis 3 Monate. Nun sollte das Zahnimplantat fest mit dem Kieferknochen verwachsen sein. Ist dies der Fall, und das Zahnimplantat weist zusätzlich eine maximale Standhaltung beim Kauen vor, dann weiß man, dass die Knochenzellen bis an die Oberfläche des Materials vom Implantat vorgewachsen sind. Das ist die Osseointegration.

Die Halsteile weisen eine besondere Glätte auf, um eine Durchtrittstelle durch die Mundschleimhaut zu bilden. Um eine Entzündung um das Zahnimplantat herum zu verhindern, ist eine dichte Anlagerung der Mundschleimhaut sehr wichtig, damit keine Bakterien in den Kieferknochen aus der Mundhöhle gelangen können. Auch für die Reinigung ist die glatte Oberfläche sehr nützlich, da so die Anzahl von Bakterien reduziert wird. Zur Verbindung des Implantats mit der künstlichen Zahnkrone dienen die Kopfteile, die alles mit dem Implantat-Körper und dem Implantat-Hals verschrauben. Zum Schluss wird die Zahnkrone auf das Kopfteil geschraubt.

Herstellung von Implantaten

Wichtig bei der Herstellung von Zahnimplantaten ist deren Festigkeit sowie Biokompatibilität. Dazu werden meist Titan-Legierungen oder reines Titan verwendet, da bei diesem Material keine Reaktionen wie Allergien oder Abstoßungsreaktionen auftreten und es seit Jahren schon für Implantate in der Medizin benutzt wird. Nicht ganz so bruchfest, aber auch erwiesen, haben sich Implantate aus Keramik. Es gibt viele verschiedene Implantat-System-Designs zwischen dem Implantat-Körper und dem darauf befestigten Zahnersatz. Beispielsweise Schrauben-, Zylinder- und Wurzelformen sind anerkannte Implantat-Systeme. In den 70er-Jahren verwendete man ausschließlich Blatt-Implantate, die jedoch dafür nicht sonderlich gut geeignet waren und von den heutigen modernen und effizienteren Implantat-Systemen abgelöst wurden.