Am häufigsten betroffen sind dabei die vorderen Backenzähne, was daran liegt, dass eben diese beim Kauen deutlich höheren Belastungen ausgesetzt sind, als es die anderen Zähne sind. Das Ereignis selbst ist meist ein äußeres Zeichen dafür, dass der betroffene Zahn bereits geschwächt war, weshalb es ratsam ist, die betroffene Stelle schnellstmöglich behandeln zu lassen, um langwierige Folgeerkrankungen zu vermeiden. Doch wie ist zu handeln, wenn der Zahn abgebrochen ist?
Zahn abgebrochen – Und nun?
In der Regel werden Sie es schnell mit ihrer Zunge spüren, sollte ein Stück Zahn abgebrochen sein. Jetzt ist schnelles Handeln erforderlich. Zögern Sie also nicht, selbst an Wochenenden oder Feiertagen den Notdienst aufzusuchen, sodass die Bruchstelle und mögliche Schmerzen fachgerecht versorgt werden können. Wenn möglich, versuchen Sie das abgebrochene Stück Zahn aufzubewahren und es beim Zahnarztbesuch mitzubringen. Für die Aufbewahrung gibt es folgende Möglichkeiten: Am besten eignet sich eine alkoholhaltige Substanz oder Milch. Idealerweise greifen Sie jedoch zu einer speziellen „Zahnrettungsbox“ vom Zahnarzt. Nichtsdestotrotz gilt es, nicht zu lange mit dem Gang zum Zahnarzt zu warten, da das Restfragment unter Umständen dann nicht mehr vital ist, was die Voraussetzung dafür wäre, es wieder anzukleben. Ist der Zahn abgebrochen, so ist der schnellstmögliche Gang zum Zahnarzt ratsam.
Zahn abgebrochen – keine Schmerzen?
Es ist nicht immer der Fall, dass ein Zahn abgebrochen ist und zugleich Schmerzen verursacht. In solchen Fällen liegt dem Bruch Karies zu Grunde, die Bruchstelle befindet sich nicht im Bereich der Nerven und/oder der Zahn ist bereits tot. Grund dafür ist, dass die Nervenkanäle während der Wurzelbehandlung abgetötet wurden, um den Zahn ohne Schmerzen erhalten zu können. Leider kann das aber dazu führen, dass die Zahnsubstanz instabil wird und infolgedessen schneller abbricht.
Aufgrund eines Unfalls oder durch Kauen von zu harten Lebensmitteln können jedoch auch gesunde Zähne abbrechen, bei denen der Nerv noch intakt ist und an denen bisher noch kein Karies aufgetreten ist. Dies ist in der Regel dann mit Schmerzen verbunden und es hat sich als ratsam erwiesen, die betroffene Stelle bis zum Zahnarztbesuch zu kühlen.
Möglicher Zahnverlust bei zu später Behandlung
Durch das Abbrechen des Zahnes liegt das empfindliche Innere nun frei, was einen Zahnarztbesuch unumgänglich macht, um den Zahn zu erhalten. Sollte erst bei auftretenden Schmerzen ein Zahnarzt aufgesucht werden, ist es meist schon zu spät, da Folgeschäden eingetreten sind. Diese äußern sich insofern, dass Bakterien in den abgebrochenen Zahn eindringen können und eine Karies verursachen oder verschlimmern können. Auch können Speisereste Entzündungen begünstigen, die Zahn und Zahnfleisch schädigen. Im schlimmsten Fall jedoch dringt die Infektion bis zum Nerv des abgebrochenen Zahns vor, was eine Wurzelbehandlung unvermeidlich macht. Es gilt also: je länger man mit der Behandlung auf sich warten lässt, desto niedriger sind die Chancen, die Bruchstelle reparieren zu können und den Zahn so zu erhalten. Ist der Zahn abgebrochen, so ist eine schnelle Behandlung erforderlich.
Maßnahmen beim Zahnarzt
Die Behandlung richtet sich nach dem Umfang des Schadens und nach dem Ort, an dem der Zahn abgebrochen ist. Hierbei ist zu erwähnen, dass nicht nur Zähne, sondern auch Zahnfüllungen abbrechen können. Bei letzterem bietet es sich an, gleich die komplette alte Füllung zu entfernen und zu erneuern, auch wenn die alte Füllung nur zum Teil abgebrochen ist.
Wenn das abgebrochene Stück des Zahnes aufbewahrt werden konnte, genügt es oftmals, das Bruchstück wieder anzukleben, sofern die Wurzelfasern nicht oder nur geringfügig beschädigt sind. Sollte es hingegen unbrauchbar sein oder gar verloren gegangen sein, muss eine Füllung die abgebrochene Zahnsubstanz ersetzen. Eine dritte Möglichkeit einer soliden Rekonstruktion ist eine Krone. Für sichtbare Zähne sind zahnmedizinische Keramiken gebräuchlich. Backenzähne hingegen werden häufiger mit Metallkronen rekonstruiert.