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Infektionsgefahr – Zähneputzen im Kindergarten

Vertauschen oder eine Zweckentfremdung der Zahnbürste und damit einhergehend Übertragung von Krankheiten und Viren gab manchen Eltern und Erziehern Anlass zur Sorge. In so einigen Kindergärten putzen sich die Kinder nämlich zusammen in Gruppen ihre Zähne. Eine Erzieherin oder ein Erzieher veranschaulicht ihnen dabei anhand einer Puppe, wie das Zähneputzen richtig umgesetzt werden muss.

Robert Koch-Institut gibt Entwarnung

Das Robert Koch-Institut (RKI) ist eine zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krank­heits­über­wa­chung und –prävention. Seinen Schwerpunkt hat das Institut in der Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten, dazu gehören auch Infektionsgefahren.

In einer Stellungnahme zum Thema Infektionsgefahr gab das RKI Folgendes bekannt. Im Kindergarten besteht selbst bei höchster Sorgfalt aufgrund des engen sozialen Kontakts ein Ansteckungsrisiko. Dies kann durch Niesen, husten, aus dem Becher trinken, vom Essen des anderen abbeißen, schmusen und Ähnliches ausgelöst werden. Die dabei übertragenen Keime werden erfahrungsgemäß insbesondere bei kleinen Kindern durch die körpereigenen Abwehrkräfte schnell bekämpft. Dabei wird der Abwehrprozess bereits in der Mundhöhle aktiviert. Er verhindert, dass der Kontakt mit einer Infektionsgefahr beziehungsweise den Erregern tatsächlich eine Krankheit nach sich zieht.

Die Zahnbürste ist genauso wenig eine Infektionsgefahr wie ein Spielzeug

Durch das Benutzen der Zahnbürste haften im Normalfall Mikroorganismen, welche zur gesunden Mundschleimhautflora gehören an der Bürste. Nach dem Zähneputzen gilt es daher die Bürste gründlich unter fließendem Wasser auszuspülen und bei Raumtemperatur mit dem Kopf nach oben zu trocknen. Dadurch soll die Vermehrung von Bakterien und Pilzen vermieden werden. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass keine Keime mit der Zahnbürste weitergegeben werden. Diese Weitergabe ist aber nicht anders wie bei einem benutzten Spielzeug, persönlichem Kontakt oder gewöhnlichen Speichel- und Tröpfcheninfektionen, welche in Kindergärten zur Alltagssituation gehören.

Die Beschaffenheit von Zahnbürsten und Zahnpasta

Die handelsüblichen Zahnbürsten sind zudem so gestaltet, dass es den Mikroorganismen schwer ist, sich an den glatten und gerundeten Nylonborsten anzuhaften. Analog zur Zahnbürste, sind die Zahnpasten mit antimikrobiellen Wirkstoffen ausgestattet, um orale Keime beim Wachstum zu hemmen.

Das RKI gibt weiterhin bekannt, dass ihm bisher keine Berichte über eine virale oder bakterielle Infektionsgefahr durch das Verwechseln von Zahnbürsten mitgeteilt wurden.

Enger sozialer Kontakt birgt Ansteckungsrisiko – Angst vor Infektionsgefahr beim Zähneputzen ist hinfällig

Das Unterlassen des Zähneputzens in den Kindergärten minimiert demnach nicht das Alltagsrisiko und stellt somit keine höhere Sicherheit vor Ansteckung als das einer über das normale Maß hinausgehenden Infektionsgefahr, dar. Zudem ist das Zähneputzen für die Kleinen noch keine Selbstverständlichkeit und die Erzieherinnen und Erzieher sorgen damit gleich für eine Gesundheitserziehung mit dem KAI Zahn-Pflegesystem. Den Kindern wird wie bei Spielen eine Systematik beigebracht – Trainieren, Verinnerlichen, Kontrolle. Es besteht somit kein Anlass zur übermäßigen Sorge über Hygiene- und Infektionsgefahren. Ihre Kinder sollten nicht auf das Zähneputzen in den Kindergärten verzichten müssen.

 

Bild: RioPatuca