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Internes Bleaching – Für wen ist es geeignet?

Das Bleaching – also das Bleichen des Äußeren der Zähne – ist mittlerweile eine gängige Methode, um die Zähne optisch aufzuhellen und dem Streben nach einem strahlend weißen „Hollywood-Lächeln“ näher zu kommen.

Allerdings kann ein Bleaching nur funktionieren, wenn die Ursache für die Verfärbung auch wirklich an der Außenseite der Zähne zu finden ist. Im Falle eines Home-Bleachings, das nur bei äußeren Verfärbungen anschlägt, hilft ein übliches Bleaching nicht. Auch, wenn die Verfärbung nicht durch mangelnde Pflege der Mundhygiene entstanden ist, kann ein normales Bleaching nicht den Zahn aufhellen. Hierbei handelt es sich dann wahrscheinlich um abgestorbene Zähne, in der Zahnheilkunde auch als „devitaler Zahn“bezeichnet. Diese sind oft das Ergebnis einer Wurzelbehandlung und Verfärbungen keine Seltenheit. Die Ursache ist auf Blut zurückzuführen, das innen in den Zahn eindringt und Auslöser für die Verfärbung ist. Für eben solche Zähne werden andere Bleaching-Methoden angewendet wie eben das „interne Bleaching“, auch bekannt als „Walking-Bleach-Methode“.

Aus welchem Grund verfärben sich die Zähne?

Zum einen verändert sich die Farbe der Zähne mit zunehmendem Alter, zum anderen können aber auch Medikamente oder Wurzelfüllmaterialien die Ursache dafür sein, dass die Zähne dunkler werden. Doch auch schon die Zahnentwicklung im Kindesalter kann die Ursache für äußert verfärbte Zähne sein, wenn es bereits in dieser Lebensphase dazu kommt, dass sich Farbstoffe in den Zahn einlagern. In den meisten Fällen ist ein devitaler (also marktoter) Zahn aber der Grund für die Verfärbung.

Voraussetzung für ein internes Bleaching

  • der Zahn darf weder klopfempfindlich noch empfindlich beim Zubeißen sein
  • ggf. kariös veränderte Zahnsubstanz muss entfernt werden
  • ebenfalls entfernt werden müssen eventuell vorhandene Reste von Zahnmark, der Pulpa
  • die ursprüngliche Füllung der Wurzel muss vollkommen erhalten und dicht sein, da ansonsten das Bleichmittel in den Zahnhalteapparat gelangen kann, wodurch wiederum das Gewebe zerstört und der Zahn sogar gänzlich verloren gehen kann

So funktioniert das interne Bleichen

Für ein internes Bleaching muss zunächst ein Zugang zum Herd der Verfärbungen, also dem Zahninneren geschaffen werden. In der Regel sollte das erforderliche Öffnen problemlos durchgeführt werden können, da die Zahnkrone bei einer vorherigen Wurzelkanalbehandlung ja schon einmal geöffnet wurde. Der Zahnarzt bohrt dann die alte Füllung heraus.

Genauso wie beim externen Bleaching kommt nun ein Bleichmittel ins Spiel. Der einzige Unterschied besteht darin, dass bei dieser Methode das Bleichmittel in den Zahn gefüllt wird. Es handelt sich dabei um eine stark oxidierende Substanz. Mittels chemischer Reaktion werden die Farbstoffe, welche Verursacher der unansehnlichen Verfärbungen sind, entfärbt. Die Verfärbungen werden also nicht – wie vielleicht vermutet – überdeckt, sondern das Bleichmittel sorgt dafür, dass die Farbstoffe chemisch umgewandelt werden. Um seine vollständige Wirkung entfalten zu können, muss das Bleichmittel nun allerdings ein paar Tage im Zahn verweilen. Deshalb wird abschließend der Zahn provisorisch mit einer Kunststofffüllung verschlossen, welche äußert dicht sein muss, sodass der Zahn mit dem Bleichmittel während des Wirkungsprozesses geschützt ist. Übrigens hat die “Walking-Bleach-Methode“ a.k.a. internes Bleaching ihren Namen daher bekommen, weil man während des Einwirkens des Bleichmittels im Wurzelkanal „herumlaufen“ kann.

Der Patient hat anschließend die Aufgabe, den Aufhellungsprozess täglich zu beobachten, um eine zu starke Aufhellung zu verhindern. Dabei sollte mitbedacht werden, dass mit einem geringen Nachdunkeln nach Abschluss des Bleachens zu rechnen ist. Sofern der gewünschte Grad der Aufhellung erreicht ist, wird das Bleichmittel vom Zahnarzt wieder entfernt und durch eine dauerhafte Füllung ersetzt. Sollte der gewünschte Effekt nicht erzielt worden sein innerhalb der paar Tage, wird das Prozedere so oft wiederholt, bis man zum gewünschten Endergebnis gelangt ist – was schon mal zwischen 2 und 4 Wochen in Anspruch nehmen kann.

Fazit zum internen Bleaching

Das Verfahren ist äußerst effektiv und die Zahnaufhellung hält mehrere Jahre an. Hinzu kommt, dass der Effekt direkt nach der Behandlung sichtbar ist. Jedoch ist zu beachten, dass ein internes Bleaching nur für bereits geschädigte, devitale wurzelbehandelte Zähne in Frage kommt. Außerdem sollten Sie sich über mögliche Komplikationen vorab bei Ihrem Zahnarzt informieren, da z.B. während des Bleichvorgangs die Gefahr besteht, dass der Zahn bricht. Das liegt daran, dass durch die vorausgegangene Entfernung der alten Füllung der Zahn nun hohl und lediglich mit dem Bleichmittel gefüllt ist. An dieser Stelle ist deshalb äußerste Vorsicht geboten!

Weitere Informationen können Sie sich gerne in unserer Praxis einholen. Wir beraten Sie gerne!

 

Bild: ©Piotr Marcinski – stock.adobe.com