Gebildet wird er zu 90 % von drei großen Speicheldrüsen sowie von zahlreichen kleinen Speicheldrüsen, die in der ganzen Mundhöhle verteilt sind. Bestehen tut er zu 99 % aus Wasser, weist aber weitere Bestandteile wie Enzyme, Proteine, Mineralstoffe und Muzine auf. Die in dem Speichel enthaltenen Muzine gewährleisten den Zähnen und der Mundschleimhaut einen mechanischen und chemischen Schutz, da die Muzine quasi eine Barriere vor Bakterien, Viren und Pilze bilden. Hinzu kommt, dass Muzine das Schlucken und Sprechen unterstützen. Wissenswert ist auch, dass der menschliche Organismus etwa 0,5 bis 1,6 Liter Speichel pro Tag produziert. Und als sei das noch nicht genug, reguliert er die Mikroflora im Mund, ist unverzichtbar für den Geschmacks- und Geruchssinn und ist sogar beteiligt an der Verdauung.
Unser Speichel verfügt über einen bemerkenswerten Abwehrmechanismus
Durch die Produktion des Speichels in den Speicheldrüsen wird das Kariesrisiko minimiert, indem der im Mund herrschende pH-Wert auf einen neutralen pH-Wert von 6,7 runtergesetzt wird. Leider kann es aber auch vorkommen, dass die Mundgesundheit durch z.B. Karies oder parodontalen Erkrankungen ins Ungleichgewicht gerät. Ursachen hierfür sind meist das Rauchen, hormonelle Schwankungen, Diabetes oder Medikamente. Hier kommt der Speichel unterstützend ins Spiel, denn dieser trägt zur Stärkung des mikrobiellen Gleichgewichts bei, damit es gar nicht erst soweit kommt. Weiterhin wird durch die im Speichel enthaltenen Enzyme ein antibakterielles Milieu geschaffen und auch die Bildung schädlicher Microorganismen bis zu einem gewissen Punkt verhindert.
Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass unser Speichel über einen bemerkenswertenAbwehrmechanismus verfügt, welcher einen wesentlich Teil zu unserer Mundgesundheit beiträgt.
Was tun bei wenig Speichelfluss?
Zunehmend mehr Menschen haben Probleme mit einem unzureichenden Speichelfluss. Ursache hierfür sind häufig Medikamente, die meist die Nebenwirkungen haben, dass sie Mundtrockenheit begünstigen. Vor allem Senioren sind daher von mangelndem Speichelfluss betroffen, da sie erfahrungsgemäß mehr bzw. häufiger Medikamente einnehmen müssen. Bei den Medikamenten handelt es sich oft um Antidepressiva, Blutdruckmittel oder Betablocker. Doch auch Krankheiten wie Diabetes tragen dazu bei, dass im Mund Trockenheit herrscht.
Da der geringe Speichelfluss allein nicht über einen guten Abwehrmechanismus verfügt, ist eine sorgfältigeZahnpflege umso wichtiger, um z.B. Karies zu vermeiden. Unterstützend kann man jedoch auch zu einer biofunktionellen Mundhygiene mit Süßmolkekonzentrat greifen. Beispielsweise gibt es in der Apotheke Lutschpastillen, die das Wachstum der im Rachenraum lebenden sog. „guten symbiontischen Bakterien“ fördern sollen. Zudem vertreiben sie auch die nicht erwünschten Keime. Alles in einem trägt das Lutschen dieser Pastillen dazu bei, dass die Mundflora neutralisiert und der Speichelfluss angeregt wird.
Ein weiterer Ratschlag ist, viel zu trinken. Hier seien vor allem die Senioren angesprochen, die im Alter meist weniger Durst verspüren. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie zu Wasser, Tee oder stark verdünnten Saftschorlen greifen und verzichten Sie weitestgehend auf süße Getränke.
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