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Häufige Munderkrankungen – und was man dagegen tun kann

Auch im Mund können einige Krankheiten lauern. Von Aphthen bis hin zu Mundsoor ist alles dabei. Die Erkrankungen haben meist unterschiedliche Ursachen, sind jedoch in den meisten Fällen gut behandelbar.

Person, die eine Aphthe an der Lippe hat.
Fotolia ©sarmoho

Aphthen

Diese kleinen Geschwüre in der Mundschleimhaut kennt jeder. Sie entstehen an der Zunge, der Innenseite von Wangen und Lippen sowie am Mundboden, also unter der Zunge. Besonders beim Essen stören die kleinen Erhebungen mit dem rötlichen Rand und dem weißen Belag in der Mitte.

Aphten treten besonders häufig auf, wenn der Betroffene an emotionalem Stress leidet. Sonstige Ursachen sind Eisenmangel, zu wenig Folsäure oder Vitamin B 12, hormonelle Einflüsse wie Wechseljahre oder Schwangerschaft und auch erbliche Veranlagung.

Obwohl Aphthen in der Regel nach gut 14 Tagen verschwinden, gibt es einiges, was Betroffene gegen die Schmerzen und die Wiederentstehung der Entzündungen tun können. Es gibt Mundgele, Spülungen und Lösungen, die lokalbetäubend, antientzündlich und zusammenziehend wirken. Außerdem hilft die Behandlung mit Kamillen- und Salbeitee sowie mit Myrrhe. Auch das Einreiben mit Teebaumöl und Melissenextrakt ist sehr wirkungsvoll. Um die Entzündung nicht zu reizen und sich zusätzlich Schmerzen zuzufügen, sollten Betroffene Säuren und scharf gewürzte Gerichte vermeiden.

Da Aphten nicht ansteckend sind, müssen sich Betroffene keine großen Sorgen machen. Dennoch sollte ihnen vorgebeugt werden – eine vielseitige Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen, vor allem Zink, ist ebenso förderlich, wie häufiges Kaugummikauen, um ein gesundes, basisches Mundklima zu erhalten.

Eingerissene und entzündete Mundwinkel

Diese Mundkrankheit heißt im medizinischen Fachjargon Cheilitis angularis und beschreibt eine schmerzhafte Entzündung der Lippen im Bereich der Mundwinkel, die sich durch spaltförmige Einrisse manifestiert. Schon bei geringer Belastung des betroffenen Gewebes schmerzen die Rhagaden, reißen ein und bluten. Da die offenen Wunden nicht geschützt werden können, infizieren sie sich häufig mit Bakterien und Pilzen, die sie mit gelben oder weißen Krusten überziehen.

Ursachen für die wiederkehrenden Rhagaden ist oftmals ein Mangel an Nährstoffen wie Vitamin B12, Eisen und Zink. Auch ein übermäßiger Alkoholkonsum, Darmerkrankungen und überhitzte Räume mit schlechtem Luftklima begünstigen trockene, spröde Lippen. Außerdem verstärkt ein erhöhter Speichelfluss das Risiko von Bakterienansammlungen in den Mundwinkeln, woraus Rhagaden entstehen können.

Ist der Mundwinkel eingerissen, helfen diverse Wirkstoffe. Die Wundheilung wird durch Cremes mit Dexpanthenol und Hamamelisextrakt unterstützt, Zinkpräparate und Kamillentee wirken antientzündlich. Ist die Wunde mit Pilzen oder Bakterien infiziert, helfen Nystatin beziehungsweise ein Antibiotikum.

Um dem Austrocknen der Lippen vorzubeugen, eignen sich rückfettende Cremes und Lippenpflegestifte. Nährstoffmängeln kann durch eine ausgewogene Ernährung vorgebeugt werden. Vitamin B 12 muss bei Vegetariern und Veganern substituiert werden.

Mundsoor

Die orale Pilzinfektion der Mundschleimhaut äußert sich durch weiße Beläge und Stippen auf Zunge, Gaumen und Wangenschleimhaut. Meist ist die Haut unter den Belägen entzündet und blutig, was zu unangenehmem Mundgeruch und bitterem Geschmack führen kann.

Die Erkrankung tritt häufig bei Babys und Kleinkindern auf, deren Haut nicht mit ausreichend gesunden Keimen besiedelt ist. Außerdem sind Menschen betroffen, deren Immunsystem schwach ausgebildet ist. Der Hefepilz, der sie auslöst, befindet sich normalerweise auf der Haut und den Schleimhäuten des Menschen, ohne Krankheitssymptome hervorzurufen. Ist das Immunsystem nicht intakt, kann dies jedoch dazu führen, dass er sich ungehindert vermehrt.

Nach ärztlicher Anamnese kann Mundsoor innerhalt von wenigen Tagen erfolgreich therapiert werden. Dazu kann ein Pilztherapeutikum verwendet werden, das als Tropfen, Gel und Lutschtablette erhältlich ist.

Um dieser Erkrankung vorzubeugen, ist ein gesundes Immunsystem wichtig. Risikopatienten wie beispielsweise Diabetiker, HIV-Erkrankte und Säuglinge benötigen besonders viele Vitamine und Nährstoffe – ob hier ein optimales Verhältnis besteht, sollte regelmäßig vom Arzt überprüft werden.