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Zahnwurzelentzündung: Ursachen und Behandlung

Zahnwurzelentzündungen zählen zu den häufigsten Patientenleiden. Die Erkrankung bleibt jedoch häufig lange Zeit unentdeckt. Erfahren Sie, wie die Zahnwurzeln aufgebaut sind und Wurzelentzündungen entstehen.

Zahnwurzel: Aufbau und Funktion

Die Zähne bestehen aus mehr als den von außen sichtbaren Teilen. Dazu zählen zum Beispiel die Krone und der Zahnhals. Daneben existiert ein unsichtbarer Teil – die Zahnwurzel. Sie gibt den Zähnen Halt und sorgt dafür, dass die alltäglichen Belastungen wie das Kauen von Nahrung kompensiert werden können. Während die vorderen Zähne lediglich eine Zahnwurzel aufweisen, haben die hinteren Backenzähne bis zu drei Wurzeln.

Die Zahnwurzel selbst setzt sich zum größten Teil aus Dentin (Zahnbein) zusammen. Auf der Oberfläche ist das Zahnbein von Zahnzement bedeckt. Darüber hinaus verfügt jede Zahnwurzel über einen Wurzelkanal, der zur Wurzelspitze hin in eine kleine Öffnung mündet. Darin befindet sich das Zahnmark, welches aus Blutgefäßen, Nervenfasern und Bindegewebe gebildet wird.

Über die Wurzelkanäle ist der menschliche Körper in der Lage, den Zahn von der Wurzelspitze bis zur Krone mit Lymphflüssigkeit und Blut zu versorgen. Zudem dienen die Wurzeln dazu, Schmerzsignale weiterzuleiten.

Wie entsteht eine Zahnwurzelentzündung?

Eine Zahnwurzelentzündung ist eine ernste Erkrankung, die zu Beginn in der Regel unentdeckt bleibt. Der Grund: Erst im fortgeschrittenen Stadium klagen die Betroffenen über starke Schmerzen. Zuvor verläuft das Leiden meist symptomlos.

Die Ursachen, die zu einer Zahnwurzelentzündung führen, sind äußerst vielfältig. In den meisten Fällen ist Karies der ausschlaggebende Grund. Wird die Zahnfäulnis nicht unverzüglich behoben und somit chronisch, breiten sich die Bakterien immer weiter aus. Dies hat zur Folge, dass sie im Fortgang der Erkrankung das empfindliche Zahnbein (Dentin) angreifen und schließlich zerstören.

Aufgrund der Tatsache, dass das Zahnbein über kleine Kanäle mit dem Zahnmark verbunden ist, gelangen die Krankheitserreger nach einiger Zeit dorthin. Im Anschluss breiten sich die Bakterien bis zur Zahnwurzel aus, wodurch sich diese entzündet.

Das Resultat:

  • Rötung des Zahnfleisches
  • Zahnfleischbluten- und entzündungen
  • Fisteln im Mundraum
  • Schmerzempfindliche Zähne
Schaubild durchgeschnittener Zahn
Foto: Aleksandra Gigowska stock.adobe.com

Wie erfolgt die Behandlung einer Zahnwurzelentzündung?

Zunächst einmal ist es von besonderer Bedeutung, die vorhandenen Bakterien abzutöten. Antibiotika sind hier das Mittel der Wahl. Bei der Wurzelkanalbehandlung wird der befallene Zahn aufgebohrt. Sodann beginnt der Zahnarzt mit der Entfernung des entzündeten Gewebes sowie der Reinigung und Spülung der Wurzelkanäle. Sind diese von Keimen befreit, werden sie umgehend versiegelt. Sollte dies aufgrund eines akuten Infekts unmöglich sein, platziert der Zahnmediziner eine desinfizierende und entzündungshemmende Einlage an der entsprechenden Position. Diese kann später entfernt und die Wurzel mit einer speziellen Füllung verschlossen werden.

Nach der Behandlung ist das Nervengewebe des Zahns irreversibel zerstört. Da die Entzündung entfernt wurde, kann der Zahn im Mundraum verbleiben. Er funktioniert genauso wie alle anderen gesunden beziehungsweise unbehandelten Zähne.

Fazit: Besser rechtzeitig zum Zahnarzt

Sobald Sie unter schmerzempfindlichen Zähnen leiden, Rötungen des Zahnfleisches entdecken oder über Zahnschmerzen klagen, sollten Sie die Symptome ernst nehmen und Ihren Zahnarzt aufsuchen. Der Erfolg einer Wurzelkanalbehandlung ist maßgeblich vom Fortschreiten der Erkrankung abhängig. Begeben Sie sich rechtzeitig in Therapie, bestehen gute Chancen, Ihren Zahn zu retten.