Die Inaktivitätsatrophie betrifft unseren Bewegungsapparat, dazu zählen Knochen und Muskeln. Der Zahnarzt hat mit dem Kieferknochen zu tun, da unsere Zähne in diesem befestigt sind, und zwar in sogenannten Alveolen. Der zahntragende Teil des Kieferknochens wird deshalb auch Alveolarkamm oder Alveolarknochen genannt. Durch das Kauen wird über die Zähne regelmäßig Druck und Zug auf den Knochen ausgeübt, dadurch bleibt er gesund und kräftig.
Geht nun ein Zahn verloren, ganz gleich aus welchem Grund, fehlt an dieser Stelle die mechanische Belastung. Der Kieferknochen wird hier mit der Zeit immer weiter schrumpfen. Dies führt dazu, dass die benachbarten Zähne in die Zahnlücke kippen können. Durch die Fehlstellung können diese durch Abrieb geschädigt werden.
Behandlung
Wie kann man eine Inaktivitätsatrophie am Kiefer verhindern? Das ist zufriedenstellend nur durch das Setzen von Zahnimplantaten möglich. Ein solches Implantat bildet einen gesunden Zahn nach, indem eine künstliche Zahnwurzel, meist aus Titan, direkt in den Kiefer gesetzt wird. Darauf kann dann eine Krone angebracht werden. Zahnimplantate sind die modernste Variante des Zahnersatzes. Mit der künstlichen Zahnwurzel ist also wieder eine gesunde Belastung des Kiefers möglich. Der Knochen schwindet nicht weiter und bleibt stabil. Mit einer normalen Zahnprothese kann die Knochenatrophie nur unzureichend gebremst werden. Prothesenträger kennen das Problem, dass ihr Zahnersatz irgendwann nicht mehr richtig sitzt und angepasst werden muss.
Damit der Kiefer einem Zahnimplantat ausreichend Halt bieten kann, darf er sich noch nicht zurückgebildet haben. Optimal wäre also eine Implantation des Zahnersatzes so bald wie möglich nach dem Zahnverlust.
Wenn nun Ihre Zahnlücke schon länger besteht und Ihr Kieferknochen bereits atrophiert ist, ist zum Glück nicht alles verloren. Der Zahnarzt kann in der Regel auch bei Ihnen Implantate einsetzen. Dazu ist jedoch im ersten Schritt ein Knochenaufbau notwendig. Hierfür stehen künstliche Knochenmaterialien zur Verfügung.